
Konjunkturumfrage Mai 2025: Bürokratie, Margendruck und US-Zölle setzen Zentralschweizer Unternehmen zu
Die Zentralschweizer Wirtschaft sorgt sich zunehmend um die wachsende Regulierungsdichte. Gleichzeitig verschärft sich der Margendruck, während US-Zölle vor allem die Industrie belasten. Dennoch blickt mehr als die Hälfte der Unternehmen optimistisch auf den Geschäftsgang im nächsten Halbjahr – mit grossen Unsicherheiten und Konjunkturrisiken.
Die wachsende Bürokratie ist die mit Abstand grösste Sorge der Zentralschweizer Unternehmen. Das zeigt die aktuellste Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz IHZ. Mehr als die Hälfte der Betriebe nennt die Regulierungsdichte als Problem.
Margensituation verschlechtert sich
Die Margensituation der Unternehmen hat sich verschlechtert: 30 Prozent bewerten ihre Lage als gut oder sehr gut. Im November 2024 waren es noch 50 Prozent. Ursache ist der Druck zwischen stagnierenden Verkaufspreisen bei Importen und steigenden Personalkosten im Inland.
US-Zölle treffen Industrie
In den Finanzzahlen der Unternehmen haben sich die US-Zölle bisher noch nicht vollumfänglich niedergeschlagen. Kunden haben ihre Lager gefüllt, was zu leicht erhöhten Export- und Umsatzzahlen im ersten Halbjahr führen konnte. Diese dürften im zweiten Halbjahr kompensiert werden. Die US-Zollpolitik zeigt aber dennoch bereits Auswirkungen: 25 Prozent aller befragten Unternehmen sind stark oder sehr stark betroffen, in der bereits schwächelnden Industrie 50 Prozent. Zwei Drittel der betroffenen Betriebe haben Massnahmen ergriffen – von Zolloptimierungsstrategien über Lieferkettenumstellungen bis zur Fokussierung auf Märkte ausserhalb der USA.
Optimismus mit Vorbehalten
Mehr als die Hälfte der Unternehmen blickt positiv in das zweite Halbjahr 2025. 7 Prozent erwarten eine schlechte Geschäftsentwicklung. Bei den Prognosen existieren aber erhebliche Abwärtsrisiken. 28 Prozent nennen die globale Unsicherheit als grösstes Konjunkturrisiko, 19 Prozent die US-Zollpolitik. Die Zentralschweizer Wirtschaft als Anbieter von Investitionsgütern leidet unter der Investitionszurückhaltung. Trotz sinkender Zinsen werden Investitionsprojekte, wie der Kauf von Anlagen und Maschinen, weltweit ausgesetzt oder verschoben.