Medienmitteilung: IHZ-Quartalsanalyse Q2/2025

Medienmitteilung: IHZ-Quartalsanalyse Q2/2025

US-Zölle verstärken die Unsicherheiten in der Zentralschweizer Wirtschaft. Insbesondere der Industriesektor und die Dienstleistungsbranche schauen pessimistischer auf die Geschäftsentwicklung der nächsten Monate. Der deflationäre Druck von importierten Gütern erhöht gleichzeitig den Druck auf die Margensituation. Für einen Lichtblick sorgen die leicht positiven Beschäftigungsaussichten sowie optimistische Signale aus dem Grosshandel.

Unternehmen fällt es zurzeit schwer die Geschäftsentwicklung der nächsten Monate zu prognostizieren. Aufgrund der unsicheren Wirtschaftsentwicklung auf den Weltmärkten, der Wirtschaftsflaute in Deutschland und nicht zuletzt wegen der Verwerfungen im internationalen Handel ist die Wahrscheinlichkeit von Negativszenarien gestiegen. Unternehmen wissen gegenwärtig noch nicht, ob die hohen Strafzölle auf Schweizer Exporte in die USA nach der Aussetzung bis zum 9. Juli 2025 tatsächlich eingeführt werden.

Erhoffte Aufhellung im Industriesektor bleibt vorerst aus
Nach einem kurzen Lichtblick im November 2024 zeigt die Geschäftsentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe wieder nach unten. Nach wie vor schätzt eine Mehrheit der Zentralschweizer Industrieunternehmen die Geschäftslage als schlecht ein. Diese pessimistische Einschätzung spiegelt sich auch in den Zukunftsaussichten wider. Die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate werden im Vergleich zur Befragung im Januar 2025 deutlich nach unten korrigiert. Gegenwärtig rechnen Industrieunternehmen mit einer stagnierenden Wirtschaftsentwicklung im nächsten Halbjahr.

Auch im gewichtigen Zentralschweizer Dienstleistungssektor sowie im Baugewerbe hat sich die Geschäftslage abgekühlt, dennoch schätzt in diesen Sektoren nach wie vor eine Mehrheit der Unternehmen die gegenwärtige Wirtschaftslage positiv ein. Ebenfalls positiv zu deuten ist, dass in der Zentralschweiz nach wie vor eine Mehrheit der Unternehmen mit einer Erhöhung des Personalbestandes rechnet. Zudem sorgt die optimistische Einschätzung des Grosshandels für Produktionsgüter für einen Lichtblick. Dieser Teilbereich des Grosshandels kann als Frühindikator für die Industrie interpretiert werden.

Inflation sinkt, Preisdruck steigt
Im April 2025 erreichte die Jahresteuerung im Vergleich zum Vorjahresmonat die Schwelle von null Prozent. Insbesondere das Preisniveau von importierter Ware hat in den letzten Monaten negativ zur Teuerung beigetragen. Dadurch steigt der Wettbewerbsdruck besonders auf Unternehmen mit inländischer Produktion. Während sie ihre Verkaufspreise nach unten anpassen müssen, steigen Teile der Produktionskosten wie zum Beispiel die Löhne weiter. Die Strategie der Unternehmen für die kommenden Monate bleibt daher unverändert. Unternehmen konzentrieren sich auf die Optimierung der Prozesse und auf Kostensenkungen, um die Effizienz zu steigern und Margen zu sichern.

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