Rückblick 14. Zentralschweizer Wirtschaftsforum

Rückblick 14. Zentralschweizer Wirtschaftsforum

250 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft kamen am 5. September 2024 zum 14. Zentralschweizer Wirtschaftsforum der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz IHZ zusammen. Im Zentrum stand das Thema «Mensch, Maschine, Marktwirtschaft - Chancen und Risiken für die Zentralschweiz». Bundesrat Guy Parmelin betonte, dass Wettbewerbsfähigkeit und ein funktionierender Arbeitsmarkt zentral sind, um wirtschaftlichen Erfolg, technologische Innovationen und menschliche Werte zu vereinen.

Mittlerweile zur Tradition geworden, startete für rund ein Viertel aller Teilnehmenden der Forumstag um 6.30 Uhr an der Talstation Alpnachstad. Ausgestattet mit Wanderschuhen und Wanderkleidung nahmen rund 60 Unternehmensleitende frühmorgens die Wanderroute in Richtung Pilatus Kulm in Angriff. Ein sportlicher Start in den Tag, an dem die Teilnehmenden die Zukunft des Zentralschweizer Wirtschaftsraums diskutierten und ihr Netzwerk pflegten.

Im Fokus des diesjährigen Zentralschweizer Wirtschaftsforums der IHZ stand das Thema «Mensch, Maschine, Marktwirtschaft – Chancen und Risiken für die Zentralschweiz». In den vergangenen Jahrzehnten haben sich unsere technologischen Möglichkeiten in atemberaubender Geschwindigkeit entwickelt. Von den Anfängen der menschlichen Zivilisation bis zur heutigen digitalen Revolution hat sich unsere Beziehung zur Technologie und unsere Vorstellung von Menschsein grundlegend gewandelt. Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Ära, in der sich die Grenzen zwischen Menschen und Maschine zunehmend verwischen. Wir sind Zeugen und Akteure eines Paradigmenwechsels, wie Unternehmen operieren und wirtschaftlichen Erfolg erzielen. Davon profitiert auch die Zentralschweiz. In unserer Region haben sich Unternehmen dank Innovation und Technologieeinsatz zu Marktführern entwickelt. Technologische Fortschritte wie künstliche Intelligenz, Automatisierung und das Internet der Dinge (IoT) verändern Prozesse und die Interaktion mit den Kunden. Die enge Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschinen führt zu höherer Effizienz, verbesserten Produkten und Dienstleistungen sowie neuen Geschäftsmöglichkeiten. 

Wirtschaftlicher Erfolg, technologische Innovationen und menschliche Werte
Das 14. Zentralschweizer Wirtschaftsforum startete mit einem Eröffnungspodium unter dem Titel «Mensch, Maschine, Marktwirtschaft: Winkt uns eine historische Chance?». Experten aus Wirtschaft, Technologie und Sozialwissenschaften diskutierten die Chancen und Herausforderungen, die durch den rasanten technologischen Fortschritt in der Zentralschweiz entstehen. Marc Holitscher, National Technology Officer bei Microsoft Schweiz, betonte: «Ich bin der festen Überzeugung, dass Technologie Unternehmen in die Lage versetzt, ihre grössten Herausforderungen zu lösen, nachhaltiges Wachstum zu fördern und neue Geschäftsmodelle zu schaffen, die darauf zielen, unsere Lebens- und Arbeitswelten zu verbessern.» In unserer Wirtschaftsregion haben sich Unternehmen dank Innovation und Technologieeinsatz zu Marktführern entwickelt. Gleichzeitig hob Adrian Lobsiger, Eidgenössischer Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter, die kulturelle Bedeutung dieser Entwicklungen hervor: «Worthülsen wie ‹künstliche Intelligenz› oder ‹digitale Ökosysteme› täuschen darüber hinweg, dass die Werke von Kunst und Technik vom Menschen stammen und als solche zur Kultur und nicht zur Natur gehören.» Ziel der Diskussion war es, Wege zu finden, wie wirtschaftlicher Erfolg und technologische Innovationen im Einklang mit menschlichen Werten gesichert werden können. Zu den Podiumsgästen zählten neben Marc Holitscher und Adrian Lobsiger auch Ralph Müller, CEO der RUAG MRO Holding AG. Im Anschluss wurden in parallelen Gesprächsrunden die einzelnen Themenbereiche «Mensch», «Maschine» und «Marktwirtschaft» weiter vertieft.

Bundesrat Guy Parmelin über die Rolle des Staats
Bundesrat Guy Parmelin diskutierte mit Moderator Michael Rauchenstein die Rolle des Staates im Zusammenspiel von Mensch, Maschine und Marktwirtschaft. Der Wirtschaftsminister betonte, dass es keine Industriepolitik brauche, sondern «gute Rahmenbedingungen», um eine produktive Beziehung zwischen diesen Bereichen zu fördern. Dabei hob er drei zentrale Faktoren hervor: «eine hohe Wettbewerbsfähigkeit, eine ausgewogene Digitalisierung und ein funktionierender Arbeitsmarkt.» Der Staat spielt eine entscheidende Rolle an den Schnittstellen, indem er faire Wettbewerbsbedingungen schafft, in Bildung, Innovation und Forschung investiert sowie soziale Sicherheit gewährleistet. Zudem betonte Parmelin die Bedeutung der Bereitstellung notwendiger Infrastruktur und internationaler Kooperationen, um globale Herausforderungen zu meistern und die Chancen des 21. Jahrhunderts zu nutzen. 

Moderator Michael Rauchenstein im Gespräch mit Bundesrat Guy Parmelin

Für Unterhaltung zwischen den einzelnen Programmteilen sorgte Improphil, das Luzerner Improvisations-Theater, wo jeder Moment eine neue Geschichte erzählt und die Kunst der Improvisation lebendig wird. Nebst Referaten und Gesprächsrunden stand insbesondere das Netzwerken der Teilnehmenden im Zentrum der Veranstaltung. Abgerundet wurde das Wirtschaftsforum mit einem Abendessen im Restaurant Pilatus-Kulm.

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