Rückblick: 2. Forum Finanzmonitor Zentralschweiz

Die Studie «Finanzmonitor Zentralschweiz» hat zum zweiten Mal den Puls der Zentralschweizer Wirtschaft gemessen – aus Perspektive der Finanzverantwortlichen. Während der grundsätzliche Optimismus steigt, wachsen in gewissen Gebieten die Sorgen. Am 27. März 2023 wurden die Umfrageergebnisse präsentiert.

Rund 90 Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik trafen sich am Campus Zug-Rotkreuz der Hochschule Luzern HSLU für die diesjährige Ausgabe des Forum Finanzmonitor Zentralschweiz. In Zentrum stand dabei die Präsentation der Studienergebnisse. Insgesamt gingen 248 ausgefüllte Fragebögen in die Auswertung ein. Thomas Odermatt, Leiter Kommunikation IHZ, eröffnete die Veranstaltung und begrüsste Adrian Derungs, IHZ-Direktor, und Markus Gisler, Leiter Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ, zum Gespräch. Markus Gisler betonte dabei das Ziel des Finanzmonitor, ein Stimmungsbild der Unternehmen in den Zentralschweizer Kantonen zu zeichnen. Ansprechpartner der Umfrage sind die Finanzverantwortlichen. Damit soll die spezifische Sicht der CFO auf die Lage ihrer Unternehmen und auf aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen erfasst werden.

Anschliessend präsentierte Co-Studienautor Stefan Behringer die Studienergebnisse. Er betonte die positive wirtschaftliche Lage. Angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds in den letzten zwölf Monaten, das geprägt war vom Ukrainekrieg, der latenten Energiekrise, anhaltenden Lieferkettenproblemen sowie von Inflation und steigenden Zinsen, ist das Echo der meisten Zentralschweizer Unternehmen erstaunlich positiv. 66,9 Prozent beurteilen ihre eigene wirtschaftliche Lage als «gut», weitere 30,7 Prozent als «mittel». Lediglich 2,4 Prozent der Unternehmen empfinden ihre Lage als «schlecht».

 

Hauptsächlich kritisieren Zentralschweizer Firmen eine zu komplizierte Administration. Der Ruf nach weniger Regulierung ist gemäss der Studie im Kanton Luzern ganz besonders laut, insbesondere im Baubereich. Anders sieht es diesbezüglich im Kanton Zug aus. Die Studienteilnehmenden zeigen sich mit der Zuger Verwaltung äusserst zufrieden. Weiter besteht grosse Unsicherheit im Hinblick auf die neuen Regelungen der Nachhaltigkeitsberichterstattungspflichten für Unternehmen. Diese waren dann auch direkt Thema in einem der drei parallelen Programmpunkten. Sie widmeten sich den Themenbereichen ESG-Reporting, Inflation und Rahmenbedingungen. Expertinnen und Experten der HSLU, der IHZ, der Luzerner Kantonalbank und der KPMG führten die Teilnehmenden durch die individuellen Workshops.

 

Als Gastreferent des Anlasses agierte CKW-CEO Martin Schwab. Er legte den Fokus auf die Strompreisentwicklung und deren Folgen, die Herausforderung «Energieversorgung 2050» und wie diese aus Sicht der CKW gemeistert werden kann. Konkret ging er auf folgende Lösungsansätze ein:

  • Erneuerbare massiv ausbauen
  • Fokus Ausbau Winterversorgung
  • Effizienter werden
  • Reservekraftwerke ohne Technologie-Tabus

Auf das Referat folgte eine angeregte Frage- und Antwortrunde mit den Teilnehmenden.

 

Abgerundet wurde der Anlass durch die Würdigung von Beat Hodel, Geschäftsleitungsmitglied der Luzerner Kantonalbank. Beim anschliessenden Apéro haben die Teilnehmenden die Studieninhalte weiter vertieft und ihr Netzwerk gepflegt.

 

Der Finanzmonitor Zentralschweiz ist eine gemeinsame Initiative der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz IHZ, des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern – Wirtschaft sowie der Luzerner Kantonalbank.