Zentralinfo 01/2023 «bewegen»: Artikel Hans Wicki

Zentralinfo 01/2023 «bewegen»: Artikel Hans Wicki

Ständerat Hans Wicki setzt sich dafür ein, dass der DBL im Jahre 2041 eröffnet werden kann.

Das Bundesamt für Verkehr möchte beim Durchgangsbahnhof Luzern plötzlich das Tempo drosseln. Für die Zentralschweiz wäre dies fatal. Jetzt müssen Politik, Verwaltung und Wirt-schaft gemeinsam für eine funktionierende Mobilität kämpfen.

Für die Zentralschweizer Bevölkerung und Wirtschaft ist ein Quantensprung im öffentli-chen Verkehr von grösster Bedeutung. Nur mit mehr Verbindungen nach Zürich, Bern oder Basel sowie einem Viertelstundentakt nach Nid- und Obwalden kann sich unsere Region dynamisch weiterentwickeln und attraktive Direktverbindungen anbieten. Um diesen Quan-tensprung im öV zu erreichen, gibt es nur eine Lösung: Den Durchgangsbahnhof Luzern, kurz DBL. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) ist der gleichen Ansicht. Deshalb wurde in den letzten Jahren über 85 Millionen Franken in die Planung investiert. Seit 2019 plant ein grosses Team von Fachleuten unter Federführung der SBB den DBL – diesen Frühling ist der Abschluss des Vorprojekts zu erwarten.


DBL darf nicht zum «Bummler» werden
Bis im Sommer 2022 schien die Finanzierung und ein Baustart zirka 2029 auf guten Wegen zu sein. Im vergangenen Herbst begannen das BAV und die SBB jedoch das Tempo beim DBL zu drosseln, was bei nationalen Politikern, Planungsfachleuten und Komiteemitglieder Irritation auslöste. Das BAV vermeldete, dass vor 2033 keine grösseren Ausbauprojekte mehr möglich sind. Man wolle die Fahrplanstabilität im Betrieb auf dem Schweizer Bahn-netz nicht gefährden und sich auf eine pünktliche Fertigstellung der bereits genehmigten Ausbauten fokussieren. Die Geschichte droht sich zu wiederholen: Seit Jahrzehnten wartet die Zentralschweiz auf einen Bahnausbau, wurde aber immer wieder auf den nächsten Ausbauschritt vertröstet (1974, 1990, 2000 oder 2010). Jetzt ist aber genug mit dieser «Bummler»-Taktik, der DBL muss weiterhin als «Schnellzug» geplant und realisiert werden, sodass der DBL im Jahre 2041 eröffnet werden kann. Dafür setzen sich die Mitglieder des Komitees mit aller Kraft ein!


Gemeinsam bewegen
Man darf nicht vergessen, dass Luzern als Herz des Zentralschweizer Bahnnetzes eine spezielle Ausgangslage hat. Sechs Bahnkorridore treffen sich im Bahnknoten, der nicht mehr nennenswert ausgebaut werden kann. Die Bahntrassen sind erschöpft, die Anzahl Perrons ausgelastet, die Perronlängen knapp und der Weichenkopf im Vorbahnhof am An-schlag. Zudem zeigen die Verkehrsperspektiven des Bundes für die Zentralschweiz die höchste Wachstumsstufe auf den Hauptachsen bis 2050. Wie das BAV diese Ausgangsla-ge ohne DBL zeitnah lösen will, ist mir bei der aktuellen Verzögerungstaktik unklar. Um die Dringlichkeit gegenüber dem BAV aufzuzeigen, haben die nationalen Parlamentarier, die Kantone und das Komitee die Zusammenarbeit intensiviert. Einerseits laufen verschiedene Gespräch mit Schlüsselpersonen andererseits wurden zahlreiche Vorstösse eingereicht – alles ausgerichtet auf das Ziel, dass die Finanzierung des DBL in der Botschaft 2026 frei-gegeben wird und der Bau 2029 gestartet werden kann. Gerne zählen wir dabei auch auf die Unterstützung der Wirtschaft. Machen Sie die heutigen Probleme der mangelnden öV-Verbindungen publik und werden Sie kostenlos Mitglied im Komitee Durchgangsbahnhof. Ihr Engagement ist wichtig für unseren politischen Erfolg!

 

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