Zentralinfo 01/2025 «Kommunikation»: Warum der Mensch trotz KI unverzichtbar bleibt

Zentralinfo 01/2025 «Kommunikation»: Warum der Mensch trotz KI unverzichtbar bleibt

Künstliche Intelligenz verändert die Kommunikation. Doch wahre Innovationstreiber sind und bleiben Menschen. MAZ-Studienleiter Reto Vogt zeigt, warum menschliche Kreativität und Authentizität in einer digitalisierten Welt entscheidend sind.

LinkedIn-Postings, Newslettertexte und Blogposts auf Knopfdruck: Prompts statt Recherche, Algorithmen statt Hirnschmalz. Willkommen in der neuen Welt der Unternehmenskommunikation, in der die Menschen scheinbar zur verzichtbaren Randnotiz werden. Doch ist das wirklich so?

KI basiert nicht auf Wahrhaftigkeit, sondern auf Wahrscheinlichkeit.

Auf den ersten Blick scheint die Antwort klar: Generative künstliche Intelligenz beziehungsweise Tools wie ChatGPT, Claude oder Gemini machen vieles schneller, effizienter und günstiger. Aber das ist nicht immer so. Nur jene Unternehmen, die KI nicht als Ersatz für Menschen, sondern als nützliches Werkzeug verstehen, können wirklich profitieren. Wer hingegen einer KI blind vertraut und ihr die Hoheit über die eigenen Texte überlässt, publiziert bestenfalls langweilige, generische Inhalte – und schlimmstenfalls rufschädigende Falschaussagen. Denn die «Ergebnisse» einer KI basieren nicht auf Wahrhaftigkeit, sondern auf Wahrscheinlichkeit. Und: Keine KI kann die Verantwortung für ihr «Handeln» übernehmen.

Innovation entsteht nur durch Menschen
KI kann unterstützen, aber kreativ ist sie nicht, und sie kann auch nichts wirklich Neues schaffen. Echte Innovation und Authentizität entstehen nur durch menschlichen Einfluss. Es sind die Menschen, die neue Ideen entwickeln, ungewöhnliche Perspektiven einnehmen und Geschichten erzählen, die andere berühren. Genau diese Qualitäten bleiben unverzichtbar, um sich in einer zunehmend automatisierten Kommunikationswelt abzuheben.

Trotzdem sind es diese Tools, auf die viele Kommunikationsprofis nicht mehr verzichten würden. Das ist nur auf den ersten Blick ein Widerspruch. Bei genauem Hinsehen zeigt sich, dass generative KI eine effizientere und zielgerichtetere Kommunikation ermöglicht, wenn die Tools bewusst genutzt werden – zum Beispiel bei der Analyse von Kundendaten oder der Personalisierung von Inhalten.

Konkrete Einsatzmöglichkeiten für KI in der Kommunikation

  1. Personalisierte Newsletter: KI analysiert Kundendaten wie Klickverhalten, Interessen oder Kaufhistorien und erstellt darauf basierend individualisierte Newsletter. Statt alle Empfängerinnen und Empfänger mit denselben Inhalten zu bedienen, kann KI bei einer persönlicheren Ansprache unterstützen.
  2. Content-Ideen und -Erstellung: KI-Tools liefern Inspiration für neue Inhalte. Sie können basierend auf Trends oder Schlagworten Vorschläge für Blogthemen machen oder sogar erste Entwürfe für Social-Media-Postings erstellen.
  3. Automatisierte Produktbeschreibungen: Auf Basis von Produktdaten können KI-Tools ansprechende Beschreibungen erstellen, die sich direkt für die Website oder den Online-Shop nutzen lassen.

KI ist kein Ersatz, sondern eine Ergänzung
KI ist kein Ersatz für menschliche Kreativität, sondern ein Werkzeug wie Word oder Photoshop, das gezielt und mit Bedacht eingesetzt werden muss. Wer die Tools beherrscht, erhält wertvolle Unterstützung und gewinnt an Effizienz und Innovation – ohne Authentizität und Verantwortung zu opfern.

Autor
Reto Vogt, Studienleiter Digitale Medien& KI MAZ

Zur Bildwelt des Magazins:
Im Zentrum der Zentralinfo-Ausgabe 01/25 steht das Thema «Kommunikation». Kommunikation ist die Kunst der Verständigung. Dazu nutzen wir sprachliche Werkzeuge wie die Stimme, Gesten oder die Schrift. Professionelle Kommunikationsarbeit setzt diese Werkzeuge strategisch ein, um die Aufmerksamkeit zu verstärken und ihre Wirkung zu maximieren. Die Bildreihe dieser zentralinfo-Ausgabe schlägt eine sinnbildliche Brücke zwischen den Mitteln der strategischen Kommunikation und den dazu passenden Satzzeichen.

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