
Zentralinfo 04/2024 «Handel»: Aussenhandel – Gefragte Kompetenzen für komplexe Herausforderungen
Mit der zunehmenden Globalisierung und Digitalisierung hat der Aussenhandel an Bedeutung gewonnen. In diesem dynamischen Umfeld optimiert die Hilti Gruppe ihre Wertschöpfungsketten laufend und benötigt dafür gut ausgebildete Experten.
Die Hilti Gruppe ist international tätig, mit Niederlassungen und Werken auf allen Kontinenten. Entsprechend umfasst der Aussenhandel des Unternehmens eine Vielzahl von Aktivitäten: von der Beschaffung über die Produktion bis zum Vertrieb in über 120 Ländern. Wie anfällig und komplex die globalen Logistik- und Lieferketten sind, wurde Hilti – wie vielen anderen Firmen – spätestens 2020 so richtig bewusst. Dabei war Covid-19 nur der Anfang weitreichender Störungen, die durch weitere Faktoren wie Containerknappheit, extreme Wetterereignisse und geopolitische Spannungen verstärkt wurden. Selbst ein „kleines“ Ereignis wie die einwöchige Blockade des Suezkanals durch das Containerschiff Ever Given löste über Monate erhebliche Verzögerungen im internationalen Handel aus. Umso mehr braucht es für den Aussenhandel kompetente Talente, die nicht nur mit dieser Komplexität umgehen können, sondern auch in Stresssituationen Ruhe bewahren und den Überblick behalten.
Spezialisiertes Know-how aufbauen
Sachbearbeitende und Kaufleute, die im Import/Export, internationalen Handel und Einkauf tätig sind, können durch die Berufsprüfung Aussenhandelsfachfrau/-mann mit eidg. Fachausweis das erforderliche Know-how erwerben. Sie verhandeln weltweit mit Kundinnen und Kunden bzw. Lieferanten unter Berücksichtigung kultureller Eigenheiten. Zudem beurteilen sie neue Aussenhandelsabkommen, länderspezifische Zollvorschriften und Mehrwertsteuer-Themen. Sie übernehmen anspruchsvolle Aufgaben in Bereichen wie Logistik, Digitalisierung und Automatisierung des Aussenhandels. Im Rahmen der nächsthöheren Fachprüfung eidg. dipl. Aussenhandelsleiter/in liegt der Fokus auf Kompetenzen, um anspruchsvolle und komplexe Planungs-, Führungs- und Fachaufgaben im Aussenhandel zu übernehmen. In leitender Funktion im mittleren und oberen Kader sind diese Fachkräfte vor allem in internationalen Handels-, Dienstleistungs- und Produktionsunternehmen tätig. Sie erarbeiten strategische Richtlinien, leiten Projekte, erstellen Konzepte und tragen die Gesamtverantwortung für Aufgaben im Bereich Import/Export sowie des Transithandels. Darüber hinaus tragen sie wesentlich zur Einhaltung der Compliance im Aussenhandel bei.
Langfristige Karrierechancen
Der Aussenhandel ist ein essenzieller Bestandteil der globalen Wirtschaft. Die Berufe in diesem Bereich sind ebenso vielfältig wie die Märkte, in denen global tätige Unternehmen wie die Hilti Gruppe agieren. Von der Logistik über den Vertrieb bis hin zur Zollabwicklung – Aussenhandelsfachkräfte leisten einen wichtigen Beitrag, um die Herausforderungen des internationalen Umfelds und der zunehmenden Komplexität erfolgreich zu meistern. In einer Zeit, in der Globalisierung und Digitalisierung zügig voranschreiten, bleibt der Aussenhandel mit zahlreichen Weiterbildungen und Karrierechancen ein Berufsfeld mit langfristiger Zukunft.
Weitere Informationen zu den Aussenhandelsprüfungen unter: www.epah-efce.ch
Autor:
Markus Tschugmell, Vizepräsident Eidgenössische Prüfungen Aussenhandel EPAH-EFC
Zur Bildwelt des Magazins:
Ursprünglich stand der Handel exotischer Waren an der Luzerner Määs im Vordergrund. Verkäufer auf der Gotthard-Handelsroute zwischen Italien und Frankreich stellten ihre Stände auf und boten Waren aus aller Welt an. Ab dem 19. Jahrhundert wurden die Unterhaltung und das Vergnügen immer wichtiger. Schaubuden mit Musik und Fahrgeschäfte kamen auf und prägen seither das Bild. Dennoch kommen bis heute viele Händler mit exotischen Ess- und Handelswaren an die Määs und führen die alte Tradition fort. Einige von ihnen wurden an der diesjährigen Määs fotografiert und in dieser Ausgabe des «zentralinfo» in der Bildreihe publiziert.