Zentralinfo 04/2024 «Handel»: Zentralschweizer Importeure und Exporteure: Chancen und Herausforderungen im globalen Markt.

Zentralinfo 04/2024 «Handel»: Zentralschweizer Importeure und Exporteure: Chancen und Herausforderungen im globalen Markt.

Die sich ständig verändernden internationalen Märkte fordern Zentralschweizer Import- und Exportunternehmen. Als Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz (IHZ) begleiten wir Unternehmen in der Zentralschweiz durch diese dynamische Landschaft, indem wir ihnen nicht nur die nötigen Zolldokumente bereitstellen, sondern auch als Berater und Unterstützer zur Seite stehen.

Als IHZ sind wir im täglichen Austausch mit den importierenden und exportierenden Zentralschweizer Unternehmen. Wir stellen Zolldokumente aus, die für einen reibungslosen Aussenhandel notwendig sind. Doch wir beraten auch, helfen und unterstützen. In anderen Worten: Wir sind nahe dran. Wie ist die Stimmung bei den Unternehmen, was beschäftigt sie, welche Trends und Entwicklungen stehen bevor?

Mit herausforderndem Umfeld konfrontiert
Das globale Umfeld bleibt für Schweizer Exporteure herausfordernd, und Gründe für eine eher vorsichtige Haltung gibt es einige. Nicht nur Energiepreise und Fachkräftemangel, sondern auch Geopolitik sind zu einem Risikofaktor für Exporteure geworden. Wichtige Handelspartner wie die USA oder China nutzen Protektionismus als handelspolitische Massnahme. Ausländische Anbieter werden auf dem Inlandmarkt benachteiligt, um inländische Anbieter vor ausländischer Konkurrenz zu schützen. Auch der Konflikt im Nahen Osten ruft bei vielen Unternehmen Unsicherheit hervor.

Unsere Exporteure kämpfen auch mit den unverhältnismässig bürokratisch gestalteten Regulierungen in der EU. Lieferkettengesetze, Importvorschriften, Nachhaltigkeitsberichterstattung, aber auch industriepolitische Initiativen schaffen neue Berichts- und Offenlegungspflichten, welche die wirtschaftliche Dynamik und den freien Handel bremsen. Wenn es einfacher und effizienter ist, in asiatische und amerikanische Märkte zu exportieren als in die EU, unseren weiterhin wichtigsten Handelspartner, läuft etwas schief.

Chancen durch Digitalisierung und Freihandelsabkommen
Angetrieben durch die Digitalisierung und neuen Technologien, in einigen Branchen auch den Einsatz von künstlicher Intelligenz, schreitet aber die Globalisierung der Wirtschaft weiter voran. Für Schweizer KMU wird es wichtiger denn je, auf die richtigen Exportmärkte zu setzen. Vorausschauendes Handeln, Investitionen und gute Rahmenbedingungen, insbesondere ein breites Netz von Freihandelsabkommen, werden zentral.

Es gibt auch gute Nachrichten für die Schweizer Exporteure und Importeure. Das Freihandelsabkommen mit Indien steht kurz vor der Inkraftsetzung. Damit hat die Schweiz, zusammen mit den EFTA-Staaten, als erster europäischer Partner ein Abkommen mit Indien und China, den beiden bevölkerungsreichsten Staaten der Erde. Das Abkommen wird der Schweizer Wirtschaft gegenüber ihren Konkurrenten – insbesondere jenen aus der EU – einen wichtigen Wettbewerbsvorteil ermöglichen.

Im Rahmen des Digitalisierungsprojektes DaziT des BAZG wird zukünftig den Schweizer Exporteuren und Importeuren das Warenverzollungssystem Passar eine schnelle und reibungslose Verzollung ermöglichen. Gemäss BAZG sollen, sobald Passar vollumfänglich in Betrieb ist, für die Wirtschaft im grenzüberschreitenden Warenverkehr jährliche Einsparungen von 125 Millionen Franken resultieren.

Weiterbildung wird immer wichtiger und bildet den Grundstein für einen erfolgreichen Aussenhandel. Sie hilft den Unternehmen nicht nur, die Herausforderungen des internationalen Marktes zu meistern, sondern optimiert auch die Leistungserbringung und die Motivation der Mitarbeitenden. Profitieren Sie von unserem umfangreichen Angebot!

Autor:
Markus Wermelinger, Leiter Exportdienst, Mitglied der Geschäftsleitung IHZ

Zur Bildwelt des Magazins:
Ursprünglich stand der Handel exotischer Waren an der Luzerner Määs im Vordergrund. Verkäufer auf der Gotthard-Handelsroute zwischen Italien und Frankreich stellten ihre Stände auf und boten Waren aus aller Welt an. Ab dem 19. Jahrhundert wurden die Unterhaltung und das Vergnügen immer wichtiger. Schaubuden mit Musik und Fahrgeschäfte kamen auf und prägen seither das Bild. Dennoch kommen bis heute viele Händler mit exotischen Ess- und Handelswaren an die Määs und führen die alte Tradition fort. Einige von ihnen wurden an der diesjährigen Määs fotografiert und in dieser Ausgabe des «zentralinfo» in der Bildreihe publiziert.

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