Fachkräftemangel-Index Zentralschweiz 2023

Fachkräftemangel-Index Zentralschweiz 2023

Der Arbeitskräftemangel hat sich weiter zugespitzt. Der Fachkräftemangel-Index der Industrie und Handelskammer Zentralschweiz IHZ in Zusammenarbeit mit dem Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich (AWA) zeigt den berufsspezifischen Mangel in der Zentralschweiz. An der Spitze des Index stehen auch in diesem Jahr Ärzte. Insbesondere bei den handwerklichen Berufen hat sich der Mangel in der Zentralschweiz im Vergleich zum Vorjahr weiter akzentuiert.

Der Zentralschweizer Wirtschaft geht es gut. Trotz Krieg in der Ukraine, Inflationsdruck und Rezessionsängsten konnten Unternehmen auch in diesem Jahr weiterwachsen. Die Kehrseite dieser guten Wirtschaftsleistung ist der seit einiger Zeit beobachtbare Mangel an Arbeitskräften. Im letzten Jahr hat sich die Situation nochmals zugespitzt. In der aktuellsten Konjunkturumfrage der IHZ, vom Mai 2023, wurde ein zu tiefer Personalbestand von 38 Prozent der Unternehmen als grösste Sorge der hiesigen Wirtschaft angegeben. Berufsspezifischen Arbeitskräftemangel zu messen ist schwierig. Mit dem jährlichen «Fachkräftemangel-Index Zentralschweiz», unter Einbezug von vier Indikatoren, versucht die IHZ in Zusammenarbeit mit dem AWA Licht ins Dunkle zu bringen.

Ärzte nach wie vor auf Platz 1, viele handwerkliche Berufe in den Top 10

Die Rangliste des Fachkräftemangel-Index 2023 unterscheidet sich beim vordersten Platz nicht von der Analyse im letzten Jahr. Ärzte sind von den 97 aufgeführten Berufen am stärksten vom Fachkräftemangel betroffen. Dahinter folgen einige kleinere Rangverschiebungen. Neu unter den drei am stärksten betroffenen Berufen befinden sich Installateure und Mechanikerinnen für Elektronik und Telekommunikationstechnik. Im letzten Jahr belegte diese Berufsgruppe den vierten Platz. Auf Platz drei liegen wie im letzten Jahr Elektroinstallateurinnen und –mechaniker.

Grobschmiede mit grösstem Sprung nach vorne

Die grössten Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr sind eher in den hinteren Plätzen der Rangliste zu finden. Die stärkste relative Zuspitzung des Fachkräftemangels ist bei den Grobschmieden, Werkzeugmechanikerinnen und verwandten Berufen zu beobachten. Im Vergleich zum letzten Jahr befindet sich die Berufsgruppe dreissig Plätze weiter vorne auf Platz 36. Im Vergleich zu den vorderen Plätzen im schweizweiten Durchschnitt fallen insbesondere Telekommunikationstechnikerinnen und Rundfunktechniker auf. Auf gesamtschweizerischer Ebene ist der Arbeitskräftemangel mit Platz 65 nicht speziell ausgeprägt. Ganz anders in der Zentralschweiz, hier belegen sie Platz 13.

Arbeitskräftepotential ausschöpfen

Eine rasche Entschärfung des Arbeitskräftemangels ist nicht in Sicht, zumal in den nächsten Jahren geburtenstarke Jahrgänge pensioniert werden. Da die umliegenden Länder mit dem gleichen Problem konfrontiert sind, kann der Arbeitskräftebedarf nur beschränkt mit ausländischen Fachkräften gedeckt werden. Die Schweiz muss daher die Anreize richtig setzen, um das inländische Arbeitskräftepotential besser auszuschöpfen und das Wachstum der Staatsangestellten bremsen.

Ähnliche News