13. Zentralschweizer Wirtschaftsforum: Schlussgespräch

13. Zentralschweizer Wirtschaftsforum: Schlussgespräch

Für Sportschützin Nina Christen spielen Ziele und Visionen eine ganz besondere Rolle.

Das Ziel im Fadenkreuz

Im Gespräch mit Adrian Derungs verrät die zweifache Olympiamedaillengewinnerin Nina Christen, was Ziele für sie als Sportlerin bedeuten und wie sie sich nach Olympia Zeit nahm, ihre persönliche Vision neu auszuloten.

Gleich zwei Medaillen gewann Sportschützin Nina Christen an den letzten Olympischen Spielen in Tokyo – neben weiteren Erfolgen an Europameisterschaften und im Weltcup. Die 29-Jährige Sportschützin stammt aus einer Schützenfamilie und wuchs in Wolfenschiessen auf. Schon als Kind verbrachte sie einen Grossteil ihrer Freizeit am Schiessstand, der Jungschützenkurs markierte schliesslich den Einstieg in den Schiesssport.

Von der Vision zum Olympiasieg

Beim Schiessen spielt die mentale Stärke eine weitaus wichtigere Rolle als in anderen Disziplinen. Für Nina Christen liegt darin der Schlüssel zum Erfolg: «Die Arbeit mit mir selbst war das Wichtigste», resümierte sie ihren Weg zu Olympiagold. In ihrem «Mental-Buch» dokumentierte die Sportschützin über Jahre ihren Entwicklungsprozess, beschrieb Visionen und Ziele auf dem Pfad zu Olympia. In einem Eintrag vom November 2018 schrieb Nina Christen: «Egal, wie mein Weg aussieht, ich stehe dazu und bin überzeugt damit in Tokyo eine Medaille gewinnen zu können.» Die Vision Tokyo war geboren. Im Juli 2021 ging der Traum in Erfüllung. Nach der Bronze-Medaille im Luftgewehr krönte sich die gebürtige Nidwaldnerin zur Olympiasiegerin im Dreistellungsmatch mit dem Kleinkalibergewehr.

Die Leere danach

Doch der Erfolg brachte auch neue Herausforderungen: «Mein Leben war bisher darauf ausgerichtet, eine Olympiamedaille zu gewinnen. Als ich die Medaille hatte, war ich plötzlich am Ziel, mein Fixstern war weg.» Die junge Athletin liess sich Zeit, ihre Ziele neu zu ordnen und in sich hineinzuhören. «Ich habe erst einmal eine Auszeit genommen und das war gut so.» Auf die Frage nach ihrem neuen Fixstern antwortete Nina Christen differenziert: Neben den sportlichen Zielen sieht sie den Spitzensport als Persönlichkeitsschulung. «Ich möchte mich auf mehreren Ebenen weiterentwickeln und eine bessere Version von mir selbst werden.»

Adrian Derungs im Gespräch mit der zweifachen Olympiamedaillengewinnerin Nina Christen

Key Take-Away

  • 2018 formulierte Nina Christen die Vision, an den Olympischen Spiele in Tokyo eine Medaille zu gewinnen.
  • Im Sommer 2021 realisierte sie ihren Traum und gewann gleich zwei Olympiamedaillen.
  • Mentale Stärke ist im Schiesssport alles: Die Fähigkeit, sich selbst ambitionierte und realistische Ziele setzen zu können, ist erfolgsentscheidend.
  • Nach dem Olympiasieg nahm sich Nina Christen eine Auszeit vom Sport, um ihre Ziele und Visionen neu auszurichten.

Publikation «Spezial» zum 13. Zentralschweizer Wirtschaftsforum

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