Lösungen für Arbeitsmarktintegration: Dock Gruppe AG

Lösungen für Arbeitsmarktintegration: Dock Gruppe AG

Während der aktuellen Fokuswoche stehen drei Zentralschweizer Organisationen im Zentrum, welche zur beruflichen Integration und Inklusion beitragen.

Interview mit Mengisteab Semere, Linienleiter Bürstenproduktion, Dock Gruppe AG

Herr Semere, stellen Sie sich bitte kurz vor.
Mein Name ist Mengisteab Semere. Ich wohne in Willisau, bin verheiratet und habe 4 Kinder. Zwei von ihnen habe ihre Berufsausbildung bereits abgeschlossen und zwei sind noch in Ausbildung. Wir sind seit neun Jahren in der Schweiz.

Sie arbeiten für die Dock Gruppe in der Produktion. Was stellen Sie genau her und für wen?
Wir produzieren Flakkotierwerkzeuge, das sind Tellerbürsten für die Metallbearbeitung, die wir mit vielen verschiedenen Besatzmaterialien ausrüsten. Unser Kunde ist die PROFIN Progressive Finish AG in Littau.

Was sind Ihre Aufgaben und für was sind Sie verantwortlich?
In der Bestellung bekomme ich die Angaben zum Werkzeug, zur Menge und zum Liefertermin.
Aus dem entsprechenden Datenblatt lese ich den genauen Aufbau des Werkzeugs heraus, welche Filamente ich verwenden muss, welche Dicke und Länge die Bündel haben müssen, wie viele Kreisringe mit den Bündeln bestückt werden müssen und wie viel Kleber ich verwenden muss. Dann verteile ich die Aufgaben an die Teammitglieder. Die bündeln, schneiden und stopfen die Filamente. Das Verkleben der Bürsten mach ich dann wieder selbst, da muss man sehr sorgfältig arbeiten und vieles beachten.

Was macht Ihnen ganz besonders Spass an Ihrer Arbeit?
Mir gefällt, dass die Arbeit gut strukturiert ist und ich genau weiss, was ich zu tun habe. Ich arbeite auch gerne mit meinem Team zusammen.

Wie lange sind Sie schon für die Dock Gruppe AG tätig?
Ich arbeite schon seit sechs Jahren im Dock Luzern.

Was bedeutet es Ihnen in einem Betrieb der Dock Gruppe AG tätig zu sein? Was für einen Stellenwert hat das für Sie?
Ich komme sehr gerne ins Dock arbeiten. Ich habe eine wichtige Aufgabe im Betrieb und bin stolz, dass ich diese Arbeit machen kann. Auch kann ich meinen Landsleuten bei der Integration helfen, ihnen zeigen, wie es in der Schweiz funktioniert. Wenn ich regelmässig arbeiten gehe, bin ich auch ein gutes Vorbild für meine Kinder.

Was schätzen Kundinnen und Kunden am meisten an der Auftragsabwicklung durch die Dock Gruppe AG?
Ich denke, Sie schätzen, dass wir flexibel sind und in dringenden Fällen sehr kurzfristig liefern.

Gibt es eine schöne Anekdote von Ihrer Arbeit, die Ihnen in besonders guter Erinnerung geblieben ist?
Es ist immer eine Freude, wenn ich das fertig verklebte Werkzeug aus der Form schlagen kann, wenn ich sehe, wie die viele Arbeit, die wir hineingesteckt haben, zu einem perfekten Werkzeug geführt hat. Man muss viele Punkte beachten, damit es auch wirklich gut herauskommt.

Informationen zur Dock Grupp AG:

Die Dock Gruppe AG ist eine unternehmerisch geführte Sozialfirma. Das gemeinnützige Unternehmen gehört der Stiftung für Arbeit. In der Dock Gruppe arbeiten rund 1300 Menschen an 12 verschiedenen Standorten, einer davon das Dock Luzern in Wolhusen. Den Mitarbeitenden ist gemeinsam, dass sie im ersten Arbeitsmarkt vorübergehend oder dauerhaft keine Arbeit mehr finden und dennoch einer wertschöpfenden Tätigkeit nachgehen können und wollen.


Die Dock Gruppe bietet mit der erbrachten Arbeitsleistung der Mitarbeitenden Schweizer Wirtschaftskunden eine verlängerte Werkbank an. Dabei arbeitet sie eng mit Industrie-, Recycling-, Textil- und weiteren Kunden zusammen. Die Mitarbeitenden führen reelle, arbeitsmarktnahe Aufträge aus, die im ersten Arbeitsmarkt nicht mehr kostendeckend ausgeführt werden können und z.B. ins Ausland ausgelagert werden müssten. Dabei handelt es sich meist um Aufträge mit hohen Stückzahlen in den Bereichen Montage, Qualitätskontrolle, Nachbearbeitung, Konfektionierung, Verpackung, etc. Einzelne Produkte stellt die Dock Gruppe auch in Eigenproduktion her. Die Dock Gruppe ist ISO 9001 und ISO 45001 zertifiziert.


Das Integrationsmodell der Dock Gruppe, gemeinsam mit weiteren Partnerfirmen aus der Arbeitsintegration entwickelt, schafft Rahmenbedingungen für die eine systematische und standardisierte Führung, Beurteilung, und Förderung der Mitarbeitenden. Wer kann und will, soll für die Integration in den ersten Arbeitsmarkt individuell, fachlich wie persönlich, gefördert und schlussendlich an einen Arbeitgeber vermittelt werden. Wer diesen Schritt nicht oder noch nicht machen kann, soll dennoch in einer arbeitsmarktnahen Umgebung erwerbstätig sein können und Leistung erbringen dürfen. Die Arbeitsmarktfähigkeit der Mitarbeitenden wird mit standardisierten Instrumenten regelmässig überprüft. Die geplanten Qualifizierungsmassnahmen werden nach Absprache mit den zuweisenden Stellen intern wie extern angeboten und verstehen sich als Ergänzung zur Arbeitstätigkeit.

 

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