Zentralinfo 02/2023 «Zentralschweiz International»: Artikel Sabine Arnold-Gisler

Zentralinfo 02/2023 «Zentralschweiz International»: Artikel Sabine Arnold-Gisler

Pioniere in der Aufbereitungstechnik

Das Spitzenprodukt unter den Brech- und Siebanlagen am internationalen Markt kommt aus dem Urner Seedorf. Die Emil Gisler AG und die GIPO AG entwickeln hier in der zweiten Generation Lösungen nach Mass zur Aufbereitung von Naturgestein und Recycling. 

Wer mit dem Auto in den Kanton Uri fährt, passiert je nach Route den Seelisbergtunnel. Für den Mechaniker Emil Gisler und seine Frau Elisabeth Gisler-Muff war 1973 der Bau genau dieses Tunnels die Initialzündung für die eigene Selbständigkeit. Ihr Kleinunternehmen konnte Reparaturarbeiten an den Tunnelvortriebsmaschinen ausführen und dadurch schon bald einen ersten Mitarbeiter einstellen. Den bedeutendsten Meilenstein für die Firma setzte Emil Gisler im Jahr 1982, als er die erste raupenmobile Brechanlage produzierte – ein fahrbarer Steinbrecher in der Grösse eines Raupenbaggers und der bis dahin erste seiner Art weit und breit. 

Bis heute setzt die Emil Gisler AG und mit ihr die 1989 als Verkaufsgesellschaft gegründete GIPO AG im Bereich der Aufbereitungssysteme weltweit Massstäbe. Meine Schwester Claudia und ich führen das Unternehmen seit 2017 in zweiter Generation erfolgreich fort. Die Anlagen werden heute in Steinbrüchen, auf Deponien, Recyclingplätzen oder direkt bei Abbruchobjekten zur Zerkleinerung des Gesteins und Aufbereitung von Abbruchmaterial in Kombination mit dem Aussortieren von Metall und Leichtstoffen eingesetzt.


Flexibilität steht im Vordergrund unserer Firmenphilosophie, und so werden laufend technische Innovationen in die Anlagen eingebracht, und zwar in kürzester Zeit. Nur so können massgeschneiderte Lösungen angeboten und die Kunden auf der ganzen Welt mit dem Rolls-Royce unter den Brech- und Siebanlagen versorgt werden.

Internationale Handelspartner sind existenziell
Mit den auf jeden Wunsch und jegliche Bedürfnisse angepassten Maschinen besetzen wir eine Nische, in der wir gut ein Prozent Anteil am Gesamtmarkt erwirtschaften können. Die GIPO AG ist die einzige Schweizer Herstellerin in der Branche und verkauft ein Viertel ihrer Maschinen und Dienstleistungen im nationalen Markt. Den restlichen Umsatz erwirtschaftet sie im Export. Seit 2018 kümmert sich eine Tochterfirma im kroatischen Senj um die Vermarktung und die Servicedienstleistungen im Balkan. Die Zusammenarbeit mit unseren internationalen Vertriebs- und Handelspartnern ist für uns von existenzieller Bedeutung. 
Aussergewöhnlich gut haben sich in den vergangenen Jahren unsere Geschäfte im EU-Raum wie in Deutschland, den Beneluxländern, Frankreich, Kroatien und Slowenien entwickelt. Auch die Zusammenarbeit mit unseren Partnern in Russland, Amerika und Australien treiben wir stetig voran. Dank der breiten internationalen Ausrichtung können wir etwaige politische und wirtschaftliche Erschütterungen in den verschiedenen Märkten besser abfedern.  


Mehr Kopfzerbrechen bereiten uns indessen die stark angestiegenen Transportkosten. Daher stehen wir mit unseren langjährigen Logistikpartnern ständig in Kontakt und versuchen stets, das Optimum herauszuholen. Der Krieg in der Ukraine wie auch die vorherige Coronakrise sowie die steigenden Kosten haben deutliche Spuren in der Weltwirtschaft hinterlassen. Dadurch wurden die bereits bestehenden Engpässe und Unsicherheiten in den globalen Lieferketten und der Materialbeschaffung noch verstärkt. 
Doch trotz den schwierigen vergangenen Jahren bleibt die GIPO AG optimistisch. Die gut gefüllten Auftragsbücher mit vielseitigen und spannenden Projekten lassen uns zuversichtlich und kämpferisch nach vorne schauen, ganz nach unserem Motto: «Ihre Power für die Zukunft». 

 

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