Zentralinfo 03/2023 «Entscheiden Sie sich»: Artikel Angela Brun

Zentralinfo 03/2023 «Entscheiden Sie sich»: Artikel Angela Brun

Berufswahl: Wie werden Jugendliche in ihrer Berufswahl seitens Volksschule begleitet?

Mit der Wahl eines Berufes treffen die Jugendlichen eine wichtige Entscheidung für sich selber. Die Lehrpersonen bereiten sie Schritt für Schritt darauf vor und arbeiten dabei mit den Erziehungsberechtigten und der Berufsberatung zusammen. An jeder Schule im Kanton Luzern gibt es eine Ansprechperson für Themen rund um die Berufswahl. 

Es ist eine zentrale Aufgabe der Lehrpersonen auf der Sekundarstufe, die Lernenden über den Berufswahlprozess zu informieren, sie darin zu begleiten und zu unterstützen. Für den Berufswahlunterricht stehen den Lehrpersonen ab der ersten Sekundarklasse Lektionen im Fach Lebenskunde zur Verfügung. Leitend für den Unterricht sind der Lehrplan und der Berufswahlfahrplan. Zusätzlich kommen verschiedene Lehrmittel zum Einsatz. Die wichtigsten Aktivitäten sind im Berufswahlfahrplan (Abbildung unten) festgehalten. Dieser erstreckt sich über die gesamte Sekundarschule und zeigt auf, was zu welchem Zeitpunkt geschehen soll. Ein Teil der Aktivitäten findet im Rahmen des Berufswahlunterrichts in der Schule statt. Den anderen Teil organisieren die Jugendlichen selbstständig zusammen mit ihren Eltern.

1. Sek: Sich selber kennen lernen

In der ersten Sekundarklasse sollen die Lernenden ihre eigenen Fähigkeiten und Interessen kennenlernen, damit sie ihr Persönlichkeitsprofil beschreiben und für die Berufswahl miteinbeziehen können. Zugleich lernen sie das Schweizerische Bildungssystem kennen und verschaffen sich Informationen zu verschiedenen Berufen. Unterstützend in dieser Phase ist beispielsweise ein Besuch im Berufsinformationszentrum BIZ. 

2. Sek: Schnuppern und Berufswunsch festlegen

Im November der 2. Sekundarklasse besuchen alle Lernenden die Zentralschweizerische Bildungsmesse Zebi. Dort stellen jeweils rund 160 Berufsverbände ihre Angebote vor und unterstützen die Jugendlichen in ihrer individuellen Berufserkundung. Ergänzend dazu initiieren viele Schulen im Kanton Luzern zusammen mit dem heimischen Gewerbe Berufsparcours zum Erkunden von Berufen vor Ort. Sie können dafür ein unterstützendes Tool nutzen, das der Gewerbeverband zur Verfügung stellt. Ab dem zweiten Semester der 2. Sekundarklasse konkretisieren die Lernenden beim Schnuppern ihren Berufswunsch. Gegen Ende der 2. Sekundarklasse sollten die Jugendlichen Klarheit über ihren Berufswunsch haben. Jetzt ist es Zeit, ein Bewerbungsdossier zu erstellen oder sich über das Angebot weiterführender Schulen zu informieren. Dabei können die Lernenden auf die Unterstützung der Lehrpersonen zählen, sei es beim Schreiben des Lebenslaufs oder beim Üben von Bewerbungsgesprächen. 

3. Sek: Lehrstelle suchen

In der 3. Sekundarklasse steht die Suche nach einer Lehrstelle oder die Anmeldung an einer weiterführenden Schule im Zentrum. Auch diesen Prozess begleiten die Lehrpersonen. Mit Blick auf das baldige Ende der Volksschule steht im Berufswahlunterricht nun die Vorbereitung auf die neue Rolle als Lernende bzw. Lernender im Betrieb und in der Berufsfachschule im Vordergrund. 

Blick in die Zukunft

Das kantonale Schulentwicklungsvorhaben «Schulen für alle» befasst sich unter anderem mit der Flexibilisierung der Abschlussklasse bzw. mit der Frage: Wie können wir die Lernenden individuell fördern und begleiten, so dass die Passung an die Anforderungen der Lehrstelle bestmöglich gelingt? Denn es ist unser erklärtes Ziel, dass es möglichst vielen Jugendlichen gelingt, einen stimmigen ersten Berufswahlentscheid zu treffen und dass sie optimal auf das Leben nach der Volksschule vorbereitet sind.

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